#1 kritisch verstehen: Diskriminierung in der Kulturellen Bildung abbauen
Le(e)hrraum Kultur Macht kritisch?
Wann? Freitag, 10.11.23, 10:00 bis 16:00 Uhr, Einlass 09:40 Uhr
Wo? aquarium am Südblock, Skalitzerstraße 6, 10999 Berlin
Kostenlos mit vorheriger Anmeldung (Anmeldungen abgeshclossen)
Die Veranstaltung findet in Deutscher Gebärdensprache (DGS) und deutscher Lautsprache statt, mit Verdolmetschung in beiden Sprachen.
Mit Inputs und Workshops gehen wir der Frage nach: Was bedeutet es eigentlich, kritisch mit Diskriminierungen in der Kulturellen Bildung umzugehen? Also Diskriminierungen aufzudecken und abzubauen?
Um kritisch verstehen zu können, schauen wir uns theoretische sowie praktische Ansätze in der Kulturellen Bildung an. Warum ist es wichtig, Diskriminierungen nicht getrennt, sondern miteinander verstrickt (intersektional) zu verstehen? Zum Beispiel erfährt eine Taube junge Person eine andere Form der Diskriminierung als eine hörende junge Person. Im Fokus der Veranstaltung steht dabei die Diskriminierung gegen junge Menschen aufgrund von Alter (Adultismus) in Verbindung mit weiteren Diskriminierungsformen.
In vier Inputs geben Akteur*innen Einblicke in kritische Ansätze zur Kulturellen Bildung: Was bedeutet „intersektionale Pädagogik“? Wie lässt sich „kritisches Erwachsensein“ und die Diskriminierung Tauber Menschen durch das „Privileg zu hören“ zusammendenken? Wie (anti-)rassistisch sind Angebote für Kinder, wie Lieder, Bücher und Veranstaltungen, gestaltet? Und wie erfahren junge Menschen Diskriminierungen besonders in der Schule durch Erwachsene?
Nach der Mittagspause bieten wir dann zu den Themen drei Workshops an. Mit einer Rap-Performance junger Menschen vom interkulturellen Mädchen- und Frauentreff Naya schließen wir den Tag ab.
Moderation: Dana Cermane
Programm
10 - 12:00 Uhr • Inputs
Kritische Ansätze in der Kulturellen Bildung
-
1. Diversi… was??? Selbstreflexion, Intersektionalität und Diversitätsorientierung in der sozialen und pädagogischen Arbeit
Edwin Greve & Deniz Torlak (i-PÄD Kompetenzstelle intersektionale Pädagogik) -
Adultismus & Schule: Die Macht der Erwachsenen an Schulen
Philip Meade -
Adultismus & Audismus: Über kritisches Erwachsenwerden und das Privileg zu hören
Dana Cermane -
Adultismus & Rassismus: Wie (anti-)rassistisch werden eigentlich Angebote für Kinder gestaltet?
Sun Hee Martischius
12 - 13:00 Uhr • Kaffeepause
13 - 16:00 Uhr • Workshops zur Auswahl
-
1: Grundlagen der intersektionalen Pädagogik: Adultismus & Ableismus (DE)
mit Edwin Greve & Deniz Torlak (i-PÄD Kompetenzstelle intersektionale Pädagogik) -
2: Vorurteilsbewusste Pädagogik: Mit statt über junge Menschen entscheiden. Wie geht adultismuskritische Kulturelle Bildung? (DE)
mit Sun Hee Martischius -
3: Audismuskritische Kultur: Wie kann Zusammenarbeit zwischen Tauben und hörenden Kulturakteur*innen gelingen? (DGS, DE)
mit Franziska Winkler und Dana Cermane
16 - 16:30 Uhr Rap Performance
mit jungen Menschen vom interkulturellen Treffpunkt “Naya” (LiSA e.V.)
Workshops
1. Grundlagen der intersektionalen Pädagogik - Adultismus & Ableismus (DE)
Oft wird in der Pädagogik mit Ansätzen gearbeitet, die nur eine Form von Diskriminierung behandeln. Dabei werden komplexe Lebensrealitäten ausgeblendet. Mit Hilfe des Konzepts der Intersektionalität wird es möglich einen differenzierten Blick auf die Identitäten von Schüler*innen, sowie der eigenen Person und als Lehrkraft zu gewinnen. Das Ziel des Workshops sollte es sein, die Möglichkeit und Wirklichkeit von unterschiedlichsten Wahrnehmungen, Lebenskonzepten und Existenzweisen sowie die Prozesshaftigkeit der eigenen Realität anzuerkennen und zu schätzen. Wir wollen zu einem kritisch-reflexiven Umgang mit eigenen (pädagogischen) Handlungen, Normen und Regeln motivieren. Einen besonderen Blick werfen wir dabei auf die Identitätsmerkmale Alter (Adultismus) und Behinderung (Ableismus).
„i-Päd – intersektionale Pädagogik“ ist ein Projekt, das die Anerkennung der Komplexität von Identitäten in der Pädagogik fördern soll. Dabei geht es um die Identitäten von Kindern und Jugendlichen sowie auch die Identitäten der Lehrer_innen, Erzieher_innen und aller anderen Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten. Website: www.i-paed-berlin.de
2: Vorurteilsbewusste Pädagogik: Mit statt über junge Menschen entscheiden. Wie geht adultismuskritische Kulturelle Bildung? (DE)
Was ist Adultismus eigentlich? In dem Workshop beschäftigen wir uns genauer mit der Diskriminierung von jungen Menschen aufgrund ihres Alters. Wie lassen sich adulte Strukturen identifizieren, reflektieren und kritisch abbauen? Welche Potentiale haben jungen Perspektiven in der Kulturellen Bildung? Wie können insbesondere Lehrende diese in ihrer Arbeit berücksichtigen und so vorurteilsbewusst lehren? Dabei schauen wir uns auch an, wie Adultismus mit anderen Diskriminierungserfahrungen, wie beispielsweise Rassismus, zusammen wirken.
Sun Hee Martischius arbeitet multidisziplinär zu den Themen Macht und Diskriminierung. Fotografie, Theater, Körperarbeit sowie impulsgebende Wissensvermittlung nutzt sie, um zu sensibilisieren und zu empowern. Ihr Fokus liegt dabei auf Rassismus, Sexismus und Adultismus. Außerdem ist sie Mediatorin und denkt auch dort strukturelle Machtverhältnisse mit.
Website: www.sunhee.de
3: Audismuskritische Kultur: Wie kann Zusammenarbeit zwischen Tauben und hörenden Kulturakteur*innen gelingen? (DGS, DE)
In diesem Workshop möchten wir gemeinsam Audismuskritisches Denken erarbeiten. Dazu gehört, Audismus und Hörendes Privileg zu definieren und ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Gemeinsam entwickeln wir Bedingungen und Ansätze für die Zusammenarbeit zwischen Tauben und hörenden Künstler*innen. Dabei blicken wir auch auf die Aufgaben der Institutionen. Durch Erfahrungsaustausch und Beispiele überlegen wir, wie eine erfolgreiche Kooperation aussehen kann, um Audismuskritische Kultur zur Realität zu machen.
Dana Cermane ist Blogger*in, Performer*in, Schauspieler*in und Filmemacher*in. Als Aktivist*in beschäftigt sich Dana mit queeren Themen, der Gleichstellung von Gebärdensprache, Taubenkultur und Belangen von Jugendlichen. Dana war langjährig Vorstand im Tauben Jugendverein jubel3 mit Gebärdensprache e. V. und ist Mitgründer*in des Queer-Referat der Deutschen Gehörlosen-Jugend e. V. Dana liebt es, Diskriminierungsmechanismen, das Bildungssystem und den Kapitalismus zu hinterfragen. Auf Danas Instagram-Kanal thematisiert Dana in gebärdensprachlichen Videos Adultismus, Hearing Privileg und Sexualität.
Instagram: www.instagram.com/dana.cermane
Franziska Winkler versucht in ihrer Arbeit, Text mehr Bewegungsfreiheit zu geben, indem sie sich forschend und kursorisch mit Gebärdensprachpoesie auseinandersetzt und dieser Literaturgattung mehr Sichtbarkeit verschaffen will. Zuletzt war sie Herausgeberin der Textsammlung (Anthologie) handverlesen - Gebärdensprachpoesie in Lautsprache. Franziska Winkler berät außerdem Kulturinstitutionen, um Zugänge für Taube Künstler*innen zu schaffen und Taubes Publikum anzusprechen. Sie lebt als Autorin und Kuratorin in Berlin. versucht in ihrer Arbeit, Text mehr Bewegungsfreiheit zu geben, indem sie sich forschend und kursorisch mit Gebärdensprachpoesie auseinandersetzt und dieser Literaturgattung mehr Sichtbarkeit verschaffen will. Zuletzt war sie Herausgeberin der Textsammlung (Anthologie) handverlesen - Gebärdensprachpoesie in Lautsprache. Sie berät außerdem Kulturinstitutionen, um Zugänge für Taube Künstler*innen zu schaffen und Taubes Publikum anzusprechen. Sie lebt als Autorin und Kuratorin in Berlin.
Anmeldung
Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind abgeschlossen
Die Teilnahme ist für alle offen, richtet sich aber insbesondere an Akteur*innen der Kulturellen Bildung und Kunst- und Kulturtätige sowie Fachkräfte aus dem Jugendbereich, Lehrkräfte und Pädagog*innen. Auch Eltern sind herzlich eingeladen.
Bei Fragen oder Schwierigkeiten zur Anmeldung ist Vic Atanasov als Ansprechperson per Mail unter v.atanasov@ kulturformen.berlin oder per Anruf unter 030 303044446 erreichbar.
Zugänglichkeit
Der Veranstaltungsort ist über zwei Eingänge barrierefrei zugänglich. Sie befinden sich zum einen direkt rechts neben und zum anderen links hinter dem Restaurant Südblock. Alle Räume befinden sich im Erdgeschoss. Der Boden ist ebenerdig und alle Eingänge breit genug für einen Rollstuhl. Eine barrierefreie Toilette ist vorhanden. Die Türen öffnen sich automatisch. Ein Wegeleitsystem gibt es nicht. Jede Stunde wird es eine 5-minütige Pause geben sowie eine einstündige Mittagspause.
Die Veranstaltung ist leider nicht auf allen Ebenen barrierefrei. Wir bemühen uns, auf verschiedene Bedarfe einzugehen und die Veranstaltungen anzupassen, wenn Sie uns in der Anmeldung entsprechende Hinweise geben.
Anfahrt
Adresse: Skalitzer Straße 6, 10999 Berlin
Verkehrsverbindungen:
Kottbusser Tor: U1, U3, U8 (200m), es gibt einen Fahrstuhl
U Kottbusser Tor: Bus 140 (150m)
Zur Wheelchair-Map: https://wheelmap.org/nodes/799000082
Covid
Leider ist Covid immer noch da und gefährdet die Gesundheit von uns und den Menschen um uns herum. Manche Menschen sind stärker gefährdet und sind auf Covid-Schutzmaßnahmen angewiesen, um teilnehmen zu können. Damit unser Workshop auch für diese Personen zugänglich ist, bitten wir alle Teilnehmenden und Workshop-Gebende, sich vorher zu testen. Wenn Sie Symptome haben, bleiben Sie bitte Zuhause. Wir werden Tests und Masken in begrenzter Anzahl zur Verfügung stellen, bitten Sie aber, eigene Masken mitzubringen.
Ansprechperson
Vic Atanasov (keine Pronomen)
Redaktions- und Programmreferent*in kultur_formen
E-Mail: v.atanasov@kulturformen.berlin
Telefon: 030 3030 44446
Über uns: Der Arbeitsbereich kultur_formen der Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung arbeitet an der Schnittstelle von Kunst, Kultur, Jugend, Bildung und Stadtgesellschaft. Zentrale Arbeitsfelder sind dabei Förderung, diversitätssensible Qualifizierung und Community-Arbeit für Akteur*innen der Kulturellen Bildung.
Weitere Infos zur Veranstaltungsreihe Le(e)hrraum Kultur Macht kritisch? unter www.kulturformen.berlin/kultur-formen/aktuelles/meldung/leehrraum-kultur-macht-kritisch
Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie doch den ku_fo-Newsletter unter www.kulturformen.berlin/newsletter-abonnieren.
Teilen
zum Seitenanfang